Annemarie Dose, die Pionierin der Hamburger Tafel, wäre am 29. August 95 Jahre alt geworden. Ein runder Geburtstag, ebenso wie das diesjährige Jubiläums des nach ihr benannten Preises. Denn an diesem Tag hat der Hamburger Senat zum 5. Mal drei herausragende Engagement-Projekte ausgezeichnet, die das Leben anderer Menschen verbessern. Die Verleihung fand im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses statt.

Und zum dritten Mal in Folge durfte ich für den Verein MenscHHamburg eV in der Jury sitzen.

„Alle Projekte zeichnen sich durch einen hohen persönlichen Einsatz und starke Solidarität für Menschen aus, die in unserer Gesellschaft nicht so gute Startbedingungen wie andere Menschen hatten“, sagte die Sozial- und Engagement-Senatorin Melanie Schlotzhauer während der Preisverleihung. Die Ehrung erfolge auch stellvertretend für die vielen Menschen, die in Hamburg gute Ideen hätten und im Sinne von Annemarie Dose tagtäglich etwas veränderten.

Der mit 2.000 Euro dotierte Einzelpreis ging in diesem Jahr an Dilar Kisikyol für ihr Projekt „Du kämpfst“. Seit 2021 verbindet die Profiboxerin sozialpädagogische mit sportlichen Elementen, um gesellschaftliche Teilhabe vor allem für Menschen zu ermöglichen, die eine Behinderung haben oder an Parkinson erkrankt sind.

„Aus Sicht der Jury ist Dilar Kisikyol in jeder Hinsicht weltmeisterlich, beispiellos und ein einzigartiges Vorbild. Und zwar nicht nur für Frauen, die an Parkinson erkrankt sind oder eine Behinderung haben, sondern auch für Kinder und Jugendliche. Dabei ist ihr Name wegweisend: Dilar ist Kurdisch und bedeutet Feuerherz.“ Das sind Worte aus meiner Laudation für Dilar, die ich dieses Jahr halten durfte.

Einen der beiden mit je 3.000 Euro dotierten Gruppenpreise erhielt der Verein Zeitleben e.V. für das Projekt Kraftspende Hamburg. Der Verein bietet Coachings und Supervisionen für Engagierte in besonders belastenden Situationen an.

Der zweite Gruppenpreis ging an den Verein Zeit für Zukunft – Mentoren für Kinder e.V. für das Mentoring-Programm Willkommenspatenschaften „Freunde finden“, das der Verein wenige Tage nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im März 2022 für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren initiiert hat.

An dieser Stelle möchte ich nochmal herzlich allen Preisträger:innen gratulieren. Ca 30 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Deutschland & halten damit die Gesellschaft zusammen.